Behr,Holger.
Die Selbstdarstellung Sullas: Ein aristokratischer Politiker zwischen persönlichem Führungsanspruch und Standessolidarität.
Frankfurt am Main, Peter Lang
1993,
cm.14,5x21,
pp.222,
brossura.
Europäische Hochschulschriften. Publications Universitaires Européennes.
Aus der Geschichte der ausgehenden Republik ragt mit dem Diktator L. Cornelius Sulla eine der umstrittensten und zugleich schillerndsten Persönlichkeiten heraus. Unterschiedliche Bewertungen seiner Zielsetzungen kennzeichnen den gegenwärtigen Forschungsstand. Die Analyse seiner Selbstdarstellung läßt indes verläßliche Rückschlüsse auf sein angestrebtes Erscheinungsbild und damit auf die Rolle zu, die sich Sulla bei den Standesgenossen und in der res publica zuerkannt hat. Hierüber gibt vor allem die Rekonstruktion seiner in Fragmenten erhaltenen Memoiren Aufschluß.
Sullas commentarii rerum gestarum bilden eine der wichtigsten Quellen seiner Zeit, von der wir nicht nur vom Namen nach, sondern auch vom Inhalt her Kenntnis besitzen. Sie bilden zugleich die Grundlage für die Interpretation sullanischer Selbstdarstellung, wie sie uns im Medium der Bildprogramme und Bauten, der Spiele und Siegesfeiern, der Münzprägung oder mittels seiner offiziösen Beinamen Felix und ?paf??d?t?? begegnet.
Sulla hat alle damals bekannten Möglichkeiten der Selbstdarstellung genutzt. Mit ihr hat er eine in die Kaiserzeit hinüberleitende Entwicklung bezeichent, und zwar insofern, als seine Selbstdarstellung zur Vorgeschichte der republikanischen Legitimierung des augusteischen Principats gehört. Unter Rekurs auf typische aristokratische Verhaltensmuster hat Sulla dabei den Desintegrationsprozeß der Aristokratie vorangetrieben und selbst maßgeblich zum Zerfall der Republik beigetragen.
EAN:
9783631456927
Usato, buono
Note: alcuni segni a lapis nel testo.